Eines der wichtigsten Zeugnisse des Ortes Beckstein sollte, wie der Name eigentlich sagt, das Stein eines Beckens sein. Leider hat man in den 1970er Jahren das alte, namensgebende Naturphänomen mit baulichen Maßnahmen in eine Gruft verbannt und einen Spielplatz darüber errichtet.
Seit der ersten urkundlichen Erwähnung Becksteins im Jahre 1298 als „Begestein“ ist klar, dass in dem kleinen Nebental der Tauber eine Siedlung existierte. Historisch kann hier seit der Karolingerzeit eine Besiedlung vermutet werden. Seit Urzeiten existiert an dieser Stelle ein See, ganzjährig gespeist von einer Quelle, die aus dem anstehenden Kalkstein hervorbricht. Diesem See (Beck-) und der wasserspendenden Kalksteinquelle (-stein) liegt wohl seit Jahrhunderten die Benennung dieses Siedlungsplatzes zugrunde.
Seit jeher wird dieses Becken (volkstümlich „Weid“, von „Weiher“), einst zentraler Versammlungsort und Dorfplatz, zusätzlich vom Becksteiner Bach gespeist, der im weiteren Talverlauf westlich des Dorfes aus einer zweiten Quelle entspringt. Der Bach verlief freigelegt durch das Örtchen entlang der Hauptstraße, speiste den Weiher, um dann nach Süden hin im Becksteiner Graben in Richtung Umpfer/Tauber abzufließen. In den 1970er Jahren wurde der Bach schließlich unter der Hauptstraße kanalisiert und das alte Bachbett zugeschüttet. Ein ähnliches Schicksal erfuhr der alte Weiher, der in einem Betonsarg unter dem Spielplatz ruht. Ihre Funktionen als Löschwasserzisterne und Wasserentnahmestelle für die Landwirtschaft haben das alte Becken und die noch immer aktive Quelle allerdings bis heute nicht verloren.
Hinweis zum historischen Bild: Mittig auf der rechten Seite des Bildes ist noch das alte Becksteiner Schloss und spätere Rathaus zu erkennen - inzwischen wegen Baufälligkeit abgerissen.
Quellenangaben:
- Archiv Beckstein
- Braun, Kilian (1980): Beckstein mein Heimatdorf, Elztal.